Der Kampf um die Aufmerksamkeit des Nutzers war noch nie so groß wie heute. Auch getrieben von einem steigenden Professionalisierungsgrad und Budgetanteil im Online Marketing. Dies macht es vor allem Betreibern von kleineren Webseiten immer schwerer ihr Produkt beim Nutzer zu platzieren. So braucht es heutzutage neben einem guten Produkt weitaus mehr: Entweder einen dickes Sparschwein für Anzeigen oder kreative Marketingideen. Doch welche konkreten Optionen gibt es für kleinere Marktteilnehmer wirklich?
Ein interessanter Ansatz, um vom Nutzer gehört zu werden, ist die frühzeitige Erschließung neuer Kanäle. Denn mit der Etablierung eines Marketingkanals entsteht eine Sättigung und damit ein gewisses Grundrauschen, dass das Hervorstechen aus der Masse immer schwieriger macht. Nicht so in neuen Kanälen. Hier sind meist wenige Aktivitäten anzutreffen und somit ist es wesentlich einfacher auch vom Nutzer wahrgenommen zu werden.
Ein solcher noch recht neuer Marketingkanal sind Browser Push Notfications.
Funktion von Browser Push Notifications
Push Notifications sind schon von Smartphones und Tablets bekannt. Hier sind die kleinen Nachrichten, die auf dem Sperrbildschirm erscheinen schon länger im Einsatz. Diese Nachrichten stammen jedoch von Apps, die auf dem Gerät installiert sind.
Diese Nachrichten sind nun aber auch für Webseiten möglich! So können Nutzer sowohl am Android Smartphone als auch am Laptop mit diesen kurzen Nachrichten erreicht werden. Voraussetzung ist, dass die Nutzer in einem Safari, Chrome oder Firefox Browser surfen und ihre Zustimmung für den Empfang von Benachrichtigungen von der jeweiligen Webseite gegeben haben.
Die Anmeldung für Browser Push Notifications erfolgt über ein natives Browserelement, das oben im Bildschirmrand aufblinkt. Optisch ähnelt es der Abfrage zur Freigabe des geografischen Standorts. Der Nutzer hat hierdurch die Möglichkeit Benachrichtigungen von einer Webseite entweder zuzulassen oder zu blockieren.

Hat der Nutzer sich einmal für den Empfang für Browser Push Notifications angemeldet kann er fortan über die kleinen Benachrichtigungen am verwendeten Gerät erreicht werden.
Vorteile von Browser Push Notifications
Zunächst einmal ist die Anmeldung sehr viel einfacher als bei einem Newsletter, denn der Nutzer muss nur einmalig zustimmen und ist dann auf der Abonnentenliste. Das beim Newsletter in Deutschland obligatorische Double-Opt-In, also eine weitere Bestätigung der E-Mail Adresse, muss bei Browser Push Notifications nicht erfolgen.
Der größte Vorteil ist aber natürlich der hohe Grad an Aufmerksamkeit, die den Benachrichtigungen zukommen. So steht die jeweilige Nachricht nur mit wenigen bis keinen anderen im Wettbewerb. Genau deshalb unterscheiden sich Browser Push Notifications wesentlich von etablierten Kanälen, wie zum Beispiel Google, Facebook oder auch Newsletter. Hier trifft der Nutzer auf viele andere Marketingbotschaften, die ihn mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ablenken können.
Erscheint die gesendete Nachricht interessant für den Nutzer, kann er mit einem einfachen Klick auf die Browser Push Notifications auf die vom Webseitenbetreiber vorher definierte Landingpage geleitet werden.
Auf dem Handy gibt es noch einen weiteren Vorteil: Hier erscheint die Nachricht direkt auf dem Sperrbildschirm und damit direkt vor den Augen des Nutzers. Es gibt derzeit kein Display, das persönlicher und näher am Nutzer ist als das Handydisplay. Mehr Aufmerksamkeit ist bei einem Push Marketingkanal also fast nicht möglich.
Um den bisher positiven Eindruck von Browser Push Notifications noch abzurunden: Dieser Marketingkanal ist derzeit noch kostenlos verwendbar und auch die Implementierung ist in wenigen Schritten abgeschlossen.
Mögliche Implementierung bei WordPress
Wir haben uns verschiedene WordPress Plugins angeschaut und einen klaren Favoriten gefunden. So sind PushCrew und Roost nicht schlecht, kosten aber Geld. Nicht so Onesignal. Dieses Startup aus dem Silicon Valley bietet viele Features für eine unbegrenzte Anzahl an Nutzern und Nachrichten an und ist bereits seit mehreren Jahren kostenlos am Markt verfügbar. Die Finanzierung erfolgt über professionelle und angepasste Lösungen für größere Webseiten.
Während für den Einsatz von Browser Push Notifications unter Chrome die Webseite eigentlich auf HTTPS laufen muss, ist es Onesignal gelungen auch hierfür einen Work-around zu finden, um die Technologie auch für HTTP Seiten nutzbar zu machen. So erfolgt die Abfrage über eigenentwickelte Javascript Elemente, die sich kaum vom nativen Browserelement unterscheiden.
Für den Versand bietet Onesignal unterschiedliche Möglichkeiten. So können Push Notifications sowohl manuell als auch beim Publizieren von neuen WordPress Beiträgen automatisch versendet werden. Zusätzlich besteht die Option des automatisierten Versands von Browser Push Notifications mit Hilfe von Regeln. So kann zum Beispiel eine Willkommenstrecke oder eine Kampagne für die Reaktivierung von Nutzern vergleichsweise einfach umgesetzt und automatisiert werden. Hierfür bietet das Tool die Möglichkeit den Nutzer mit verschiedenen Tags zu segmentieren (zum Beispiel auf Basis Gerätetyps, Nutzungshäufigkeit, angeschaute Kategorien auf der Webseite, etc.).
Die Bedeutung vom Aufbau regelmäßiger Nutzer/Leser
Uns hat es einige Zeit gekostet, bis wir gelernt haben, dass es „wertvoller“ ist bestehende Nutzer zu halten und zu pflegen als neue Nutzer zu gewinnen.
Aufgrund des Informationsüberschuss im Internet ist es nämlich durchaus häufig der Fall, dass Webseiten auch interessierte Nutzer verlieren, da diese durch andere Inhalte abgelenkt werden. Und ist der Nutzer einmal in den Weiten des Internets abgetaucht ist es meist unmöglich ihn wieder zu erreichen.
Gerade aufgrund des sehr schnellen und einfachen Anmeldeprozesses sind Browser Push Notifications eine vielversprechende Lösung für solch ein Problem. Mit steigender Anzahl an Abonnenten steigt dann im Bestfall auch die Anzahl der wiederkehrenden Nutzer auf der jeweiligen Seite und damit die Gesamtzahl der Nutzer.
Wir können jeden Falls nur empfehlen sich das Thema schnellstmöglich mal anzuschauen, da das Grundrauschen noch gering und damit die Aufmerksamkeit beim Nutzer noch sehr hoch ist. Wann sich das ändern wird und der Kanal sich etabliert wird die Zukunft zeigen. In letzter Zeit steigt die Verbreitung von Browser Push Notifications zumindest auf Content Seiten in Deutschland.
Wir wünschen viel Spaß beim Experimentieren mit Browser Push Notifications!
Autorenprofil
Monse und Daniel wollen mit ihrem Geschenke Blog ohphoria.de die Onlinewelt des Schenkens revolutionieren und mit echten GeschenkIDEEN wieder mehr Freude ins Schenken bringen. Dabei empfehlen sie nichts, was wir nicht selbst verschenken würden und bieten allen, die auf ihrem Blog nicht fündig werden eine persönliche und kostenlose Geschenkberatung via Whatsapp. Gleichzeitig nutzen sie ihren Blog, um neue Marketinginstrumente und Technologien auszuprobieren. So auch Browser Push Notifications.
Kommentare
Pierre 23. März 2017 um 0:21
Richtig genial wäre eine Anbindungsmöglichkeit für z.B. KlickTipp